Phasenvertrieb

Zitat aus der Wikipedia: "Der Phasenvertrieb war ein ...bei Roman-...heften... intensiv genutztes Vertriebsverfahren im deutschen Sprachraum. In der ersten Phase wird zunächst nur eine Region beliefert. Nach Ablauf der Angebotszeit wird ein weiterer Teil der ursprünglich gedruckten Auflage zusammen mit den Remittenden (die nicht verkauften Exemplare) in einer anderen Region angeboten (2. Phase). Dem kann sich je nach Größe und Aufteilung des Vertriebsgebietes eine dritte und vierte Phase anschließen." Zitatende

Diese Art der Vertriebsorganisation war auch für den Moewig-Verlag gängige Praxis, um möglichst nicht über den Bedarf hinaus zu produzieren. War abzusehen, dass die ursprünglich produzierte Stückzahl nicht für alle Vertriebsgebiete würde ausreichen, wurde eine weitere Auflage hergestellt. Ob es bereits im Zuge des Phasenvertriebes in den 1960er Jahren zu Druckvariationen gekommen ist, ist nicht bekannt, aber unwahrscheinlich.

In späteren Jahren, beim Vertrieb der '3. Auflage', konnten hingegen bereits frühe Nachauflagen anhand unterschiedlicher Rückseitenwerbung oder durch abweichende Angabe des Monats und des Jahres beim Impressum identifiziert werden.

Für die Verwertung von Remittenden bzw. Lagerbeständen für eine erneute Auslieferung oder für direkte Nachbestellungen von Lesern beim Verlag konnte es allerdings ein kleines Problem geben: eine Preisänderung! Selbstverständlich müssen alle in einer Vertriebsphase an den Handel ausgelieferten Exemplare erkennbar derselben Ausgabe angehören und identisch ausgepreist sein. Ein Problem das ggf. mit dem aufgeklebtem blauen Oval "3. Ausgabe" bzw. den "berüchtigten" meist roten (aber auch weissen) Aufklebern drastisch, aber pragmatisch, gelöst wurde.

Für den Verlag vielleicht nicht so erheblich, dem direkt nachbestellenden Leser Hefte zum "alten Preis" auszuliefern, aber anderseits: "Kleinvieh macht auch Mist", wer weiß? Aus meiner eigenen Erinnerung weiß ich, dass ich in den Sommerurlauben anfangs der 1970er Jahre im Zeitschriftenhandel alle möglichen Nummern der Erst- bis Drittausgabe zum Teil mit durch eklig anhängliche, nicht rückstandsfrei zu entfernende, rote Aufkleber auf dem aktuellen Preis gebrachte Romane gesehen und auch einige erstanden habe.

Als Sammler empfinde ich (besonders Preis-) Aufkleber als überaus problematisch. Durch den Aufkleber ändert sich am Heft nichts, es wird durch den Aufkleber nur einer aktuelleren Vermarktungskampagne angepasst. Wer so etwas als sammelwürdig oder gar als seltene Rarität betrachten möchte: ich hätte da noch das eine oder andere Unikat(?) einer Erstausgabe mit Preisaufkleber "5,- € incl. Sonderopfer zur Eurorettung" aus meiner Privatsammlung anzubieten...auf jeden Fall sehr selten! Preis? VS. :-))

 

 

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